Einwurf Von Walter Pitt - Die Welt war noch nie so unfertig"> Einwurf Von Walter Pitt Die Welt war noch nie so unfertig

Die Welt ist derzeit von zahllosen Krisen geschüttelt. An vielen Orten brennt es  im wahrsten Sinne des Wortes lichterloh und Konfliktlösungen zwischen streitenden Nationen sind kaum abzusehen. Da scheint der Titel des zweiten TV-Spots im Rahmen der Imagekampagne des deutschen Handwerks genau richtig gewählt zu sein. Unter der Überschrift „Die Welt war noch nie so unfertig. Pack mit an.“ will man Jugendliche fürs Handwerk begeistern.

Nun mag die Initiative damit nicht gerade die aktuellen Kriegsherde  in der Welt gemeint haben, aber der Zusammenhang ist durchaus herzustellen. Die Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit ist eine ganz zentrale Herausforderung, der sich das Handwerk wie kaum ein anderer Wirtschaftszweig stellt.

Das geschieht über eine duale Berufsausbildung, die nachgewiesenermaßen einen hohen Ausbildungsstand und eine nachhaltige Qualifizierung der Mitarbeiter sichert. Deshalb wird derzeit von allen Kreishandwerkerschaften und handwerklichen Organisationen nahezu unisono darauf hingewiesen, wie hoch der Stellenwert des Bildungssystems  des mittelständischen Handwerks ist. In zahlreichen Resolutionen wird das „Ja zum Meister“ gefordert. Der geregelte Berufszugang im deutschen Handwerk ist statistisch belegbar ein wirtschaftlicher Stabilitätsfaktor, heißt es dort, denn in den Staaten, in denen das duale Bildungssystem angewandt wird, ist es ohne Zweifel ein Beitrag zur Beschäftigungssicherheit und zum sozialen Frieden. Derartige Beiträge zum Frieden sind allerdings in der ringsum brennenden Welt wichtiger denn je. Deshalb sind immer wieder aufkeimende europäische Ansätze, die die Handwerksordnung europaweit deregulieren wollen, gerade unter diesem Gesichtspunkt kritisch zu beleuchten. Denn ob sie geeignet sind, die für uns alle so wichtige soziale Sicherheit zu schaffen, ist vor dem Hintergrund des nachweislichen Erfolges des handwerklichen Unternehmertums und seines Engagements für die Ausbildung doch sehr in Frage zu stellen. Ein gemeinsames Europa benötigt ein sicheres Fundament. Ganz wichtige Bausteine dafür liefert unser mittelständisches Handwerk.