Verband der Europäischen Laminatbodenherstelller (EPLF) Die Spreu vom Weizen trennen

Laminat ist nicht gleich Laminat. Anlässlich der Domotex unterstrich der EPLF seine zentrale Botschaft und untermauerte dabei den Anspruch, Qualitätsanforderungen für besseres Laminat weltweit durchzusetzen. Dabei soll auch ein Innovationspreis helfen.Im November 2017 hat der Verband der europäischen Laminatbodenhersteller (EPLF)sein Innovations-Manifest vorgestellt (siehe Kasten). Die Beweggründe beschreibt Ludger Schindler wie folgt: "Der Markt um uns ist mehr denn je in Bewegung. Gerade international sorgen unterschiedliche Produkt- und Qualitätsvorstellungen für Unsicherheit bei Händlern und Endkunden. Hier kann und will der EPLF Orientierung geben.“ Die Aufklärungsarbeit des EPLF soll helfen, die Spreu der Billigangebote vom Weizen der nachhaltig produzierten Qualitätsböden zu unterscheiden. Darin sehen die europäischen Hersteller eine wichtige Aufgabe – nicht nur in den Märkten Asiens oder in neuen Absatzländern, sondern gleichermaßen in den heimischen Märkten. EPLF-Vorstandsmitglied Paul de Cock ergänzt: "Laminat ist zu Recht einer der meistverkauften Bodenbeläge überhaupt. Aber Laminat ist nicht gleich Laminat. Das ist unsere zentrale Botschaft für alle Märkte.“ Der EPLF will die zentrale Plattform bieten, um Qualitätsanforderungen für besseres Laminat weltweit durchzusetzen. Im Interesse des Verbrauchers, aus Verantwortung gegenüber den eigenen Mitarbeitern und der Umwelt, wie es heißt. Ihre Marktführerschaft habe sich die europäische Laminatindustrie in vielen Jahren hart erarbeitet. Man wolle sich aber nicht auf den Erfolgen ausruhen. Vielmehr wolle man immer zu neuen Entwicklungen antreiben. Innovationspreis kommt 2020Getreu dem Verbandsmotto "Quality and Innovation made in Europe“ möchte der EPLF diese besondere Innovationsstärke seiner Mitglieder offensiv ins Rampenlicht rücken und wird dazu erstmals einen Verbandspreis ausloben. Der "Laminate Innovation Award“ soll künftig zu einem zentralen Baustein im Innovations-Manifest des Verbands werden. Ausgezeichnet werden sollen besonders gelungene Innovations-Projekte, nicht jedoch Unternehmen oder konkrete Produkte. Alle ordentlichen und fördernden Mitglieder des EPLF können laufende oder abgeschlossene Projekte einreichen. Der Preis wird in drei Kategorien vergeben: Digitalisierung, Qualifizierung und Nachhaltigkeit. Die Preisverleihung findet erstmalig im Rahmen eines kleinen Festaktes auf der Domotex 2020 in Hannover statt. Aufgaben bei Normung und TechnikNeben dem Anreiz, die einzelnen Mitglieder zu Innovationen anzuregen, verfolgt der EPLF weiterhin auch die wichtigen gemeinschaftlichen Aufgaben im Bereich Normung und Technik: Noch bis zum August 2019 läuft das EU-geförderte Projekt "Stuhlrollen-Test“. Hier entwickeln die EPLF-Experten des Arbeitskreises Technik in Kooperation mit dem IHD – Institut für Holztechnologie Dresden neue Testverfahren und Prüfgeräte. Zum Thema "Tiefe Strukturen“ hat der EPLF auf CEN-Ebene einen Anhang zur EN 13329 beantragt. Die neuen Testmethoden für tiefe Strukturen aus dem erfolgreich abgeschlossenen Pilotprojekt des EPLF sollen damit in die Norm integriert werden. Aktuell steht der Entwurf der prEN 16354:2017-09 vor der finalen Abstimmung ("Laminatböden – Verlegeunterlagen – Spezifikationen, Anforderungen und Prüfverfahren/Laminate floor coverings – Underlays – Specification, requirements and test methods“). Darin sind Prüfverfahren zur Bestimmung der technischen Eigenschaften von Verlegeunterlagen unter Laminatböden sowie Mindestleistungsanforderungen an das Verlegeunterlage-Bodensystem festgelegt. Dr. Theo Smet, Vorstand und kommissarischer Technik-Obmann des EPLF, bewertet diese Revision als weiteren Fortschritt: "Die EN-Norm 16354 stellt die technische Vergleichbarkeit der verschiedenen Unterlagsmaterialien sicher. Sie wird in ihrer neuen Fassung den Wettbewerb zur Verbesserung des Qualitätsniveaus dieser Produkte weiter befördern. Dadurch kann das gesamte System Laminatboden verbessert werden – zum Nutzen aller Kunden!“ Mit Blick auf das neue Laminatjahr gibt sich EPLF-Präsident Ludger Schindler zuversichtlich: "Für 2018 heißt unser gemeinsames Ziel, noch mehr Kunden durch unsere Produktqualität zu überzeugen und damit die EPLF-Absatzzahlen in den angestammten Märkten zu stabilisieren und in neuen Märkten zu steigern.“ Offensiv für europäische LaminatqualitätDas EPLF-Innovations-Manifest stellt zehn Thesen unter anderem zu „Erfahrung“, „Marktnähe“, „Wettbewerb“ oder „Standards“ auf, aus denen der Verband seine Zukunftsstrategien ableitet. Die EPLF-Initiative versteht sich als Antwort auf die Entwicklungen der Bodenmärkte. Das Manifest will den Grundstein legen für die langfristigen Marktperspektiven der europäischen Laminatindustrie und ihrer Zulieferer. „Unser Verbandsziel ist es, den Zukunftsanspruch des europäischen Laminats zu stärken. Das EPLF-Innovations-Manifest formuliert als neues Strategiepapier das Selbstverständnis des EPLF und definiert die Leitlinien für unsere künftige Verbandsarbeit“, sagt Max von Tippelskirch, Vorstand des EPLF. Europa als Motor für EntwicklungenDer Verband der Europäischen Laminatbodenhersteller hat eine klare Botschaft: Qualität und Innovation made in Europa. Durch das Engagement der Mitgliedsunternehmen im Verband und die Aktivitäten des EPLF selbst habe man bereits in der Vergangenheit wichtige Meilensteine für die Entwicklung des Laminates weltweit gesetzt. Kontinuierliche Normungsarbeit und offensive Qualitätspolitik für europäische Produkte prägen die Verbandsarbeit seit 1994. Gemeinsam will man erreichen, dass sich nachhaltige Produktqualität, zukunftsfähiges Design und innovative Technologien dauerhaft auf allen Märkten durchsetzen. Ohne das Engagement der europäischen Laminatindustrie und ihrer Zulieferer gäbe es keinen leisen Laminatboden, keine Klicksysteme, keinen Poren-Synchrondruck und keinen Digitaldruck. Endkunden interessieren sich nicht für ProduktkategorienLaminat habe nicht nur eine bemerkenswerte Entwicklungsvergangenheit – es habe auch eine ebenso bedeutsame Zukunft. Endkunden würden sich bei der Bodenauswahl immer weniger an den bekannten Produktkategorien orientieren, sondern wollen einfach den für sie besten Boden. Kategorie-Diskussionen blieben folglich ein reines Thema der Branchenexperten. Für den Endkunden zählten Qualität und Gebrauchseigenschaften. Argumente, die laut EPLF seit jeher für europäisches Laminat sprechen. Allerdings sei vielen Händlern und Endkunden nicht klar, woran sich Qualität im Fußbodenbereich zuverlässig messen lässt: Was sind die wirklich anerkannten Qualitätssiegel? Wo wird wirklich unter sozial und ökologisch nachhaltigen Bedingungen produziert? Welche Böden bieten die Sicherheit wohngesunder Nutzung? An welchen Böden haben Endkunden lange ihre Freude? Und welche Böden lassen sich komfortabel verlegen? Hier will der EPLF mit aktiver Aufklärungsarbeit helfen, Billigangebote von nachhaltig produzierten Qualitätsböden zu unterscheiden.