Studie Große Zufriedenheit unter Lehrabsolventen - Die meisten würden es wieder tun"> Studie Große Zufriedenheit unter Lehrabsolventen Die meisten würden es wieder tun

Selten, aber doch hört man Klagen der Arbeitnehmervertreter, dass Lehrlinge in den Betrieben als billige Arbeitskräfte ausgenützt werden und zu wenig lernen. Wie sehen die Jugendlichen aber selbst ihre Situation? Eine neue Studie gibt Antworten.Die befragten Lehrabsolventen zeigen sich mit ihrer Ausbildung zufrieden.Die meisten würden es wieder tun Eine repräsentative Umfrage des Institutes für Bildungsforschung der Wirtschaft (ibw) unter Salzburger Jugendlichen bringt ganz erstaunliche Zufriedenheitswerte zutage. Rund 47 % der Salzburger Jugendlichen eines Altersjahrgangs beginnen eine Lehrausbildung. Die Lehre ist damit der mit großem Abstand bedeutendste Ausbildungsweg von Salzburger Jugendlichen in der Sekundarstufe II. Eine Befragung von Salzburger Lehrabsolventen drei Jahre nach Lehrabschluss unterstreicht (auch rückblickend) den Erfolg des Ausbildungsmodells „Lehrlingsausbildung“. Sie zeigt aber auch Probleme der Lehre hinsichtlich Image und gesellschaftlicher Anerkennung. In der Rückschau betrachten die befragten Salzburger Lehrabsolventen ihre Ausbildung überwiegend sehr positiv. 91% sind auch aus heutiger Sicht (d. h. drei Jahre nach Lehrabschluss) mit dem erlernten Beruf sehr oder eher zufrieden. Fast zwei Drittel (64 %) sind sogar sehr zufrieden. Arbeitslosenquote von nur 1 Prozent Mit der Ausbildung im Betrieb (82 %) und in der Berufsschule (88 %) ist auch drei Jahre danach noch eine überwältigende Mehrheit sehr oder eher zufrieden. Verbesserungsbedarf bzw. -potenzial in der Ausbildung wird u. a. bei einem geringen Teil (überwiegend) kleiner bzw. mittelgroßer Ausbildungsbetriebe gesehen sowie von einigen Befragten auch in der Kooperation zwischen den Ausbildungsbetrieben untereinander und mit der Berufsschule. Von dieser wird mehrfach eine stärkere Praxisorientierung gewünscht. 87 % der Befragten würden sich, wenn sie wieder im Alter von 15 Jahren wären, wieder für eine Lehrausbildung entscheiden, lediglich 13 % für eine weiterführende Schule. Besonders beeindruckend ist der berufliche Erfolg der befragten Lehrabsolventen drei Jahre nach Ausbildungsabschluss in Salzburg: Lediglich 1% der Lehrabsolventen ist arbeitslos, 90 % sind aktuell erwerbstätig. 96 % der Erwerbstätigen sind zumindest auf Fachkräfteniveau beschäftigt, 20 % sogar als Führungskraft, 95 % üben ihren Beruf (sehr oder eher) gerne aus. 93 % geben an, dass ihre Arbeit im Betrieb geschätzt wird. Weitere 93% fühlen sich für ihre aktuelle Arbeit gut ausgebildet. Auch im Vergleich mit gleichaltrigen Bekannten, die eine weiterführende Schule (mit oder ohne Matura) besucht haben, sehen sich die Befragten häufig im Vorteil: Sie glauben, dass sie es eher leichter haben, eine angemessene Arbeitsstelle zu finden, dass sie eher mehr Spaß in der Arbeit haben und dass ihre Arbeit eher interessant und abwechslungsreich ist. Die Befragten meinen auch häufiger das Gefühl zu haben, dass sie mit ihrer Arbeit etwas Sinnvolles machen. Gleichzeitig sehen sie häufiger Möglichkeiten, das in der Ausbildung Erlernte auch im privaten Bereich anzuwenden. Eher benachteiligt gegenüber gleichaltrigen Bekannten, die eine weiterführende Schule (mit oder ohne Matura) besucht haben, sehen sich die Lehrabsolventen lediglich in Aspekten, die mit der externen Bewertung und Anerkennung ihrer Arbeit und Ausbildung zu tun haben. Hiervon betroffen sind folgende Themenfelder: Möglichkeiten, sich beruflich weiterzuentwickeln, Ansehen in der Gesellschaft sowie das (stark berufsgruppenspezifische) Einkommen. Letzteres ist direkt mit Anerkennung verknüpft - sowohl seitens des Arbeitgebers als auch seitens der Kunden. Die Frage der gesellschaftlichen Anerkennung betrifft letzten Endes auch den am Markt erzielbaren Preis, welchen Kunden für Leistungen von Lehrabsolventen zu zahlen bereit sind.