bwd im Gespräch Andreas Wolf, Geschäftsführer der Mapei Österreich - Der Kampf wird noch härter werden"> bwd im Gespräch Andreas Wolf, Geschäftsführer der Mapei Österreich Der Kampf wird noch härter werden

Vor eineinhalb Jahren verließ Mag. Andreas Wolf das Unternehmen Murexin und wechselte zum direkten Konkurrenten Mapei. Ein Aufreger in der Branche. Was hat der „Verkäufer mit Herz“ seither in seiner neuen Aufgabe als Geschäftsführer für Mapei Österreich und Mapei Betontechnik bewegt und was hat er für die Zukunft geplant?

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    © Mapei
    Oben Mag. Andreas Wolf.
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    © Mayrhofer
    Links Die Menschen hinter Mapei Österreich (v. l.): Geschäftsführer Mag. Andreas Wolf mit seinem Verkaufsleiter Resiliente Paul Solczkiewicz und dem Produktmanager Bodenbeläge und Parkett Ing. Reinhold Stinzl.

bwd Herr Wolf, Sie haben bei unserem Erstinterview vor genau einem Jahr (Ausgabe 11/2013) deutliche Aussagen über Ihre Ziele gemacht. Was haben Sie davon bereits realisiert?

Wolf Mein Team und ich sind sehr zufrieden, wir sind sehr gut unterwegs. Wir haben viele Kunden und sehr schöne, große Objekte gewinnen können und dadurch freuen wir uns auch über einen zweistelligen Umsatzzuwachs im Fußbodenbereich. Auf diesen Schwung wollen wir weiter aufbauen.

bwd Sie hatten im Vorjahr angekündigt, dass Sie stark in die Mitarbeiter investieren wollen. Wie steht es mit diesen Plänen?

Wolf Wie angekündigt, haben wir massiv in unsere Beratungsstärke investiert und haben auch organisatorisch einiges umgestellt. Wir haben zwei neue Außendienstmitarbeiter im Bereich Fußbodentechnik eingestellt und sind damit nun flächendeckend in ganz Österreich mit zehn Mann in der Beratung Fußbodentechnik vor Ort vertreten. Wir sind zwar immer noch im Osten stärker als im Westen, aber mit Paul Solczykiewicz als neuen Gesamtvertriebsleiter und Ing. Reinhold Stinzl als Produktmanager für Estrich, Böden und Parkett werden wir intensiv daran arbeiten, dies zu verbessern.

bwd Sie haben im Sommer ein großes Fest mit mehr als 400 Kunden gefeiert. Wie war das Echo darauf?

Wolf Das Echo war sehr positiv. Wir haben nicht nur unsere Kunden mit einem tollen Programm unterhalten, sondern haben ihnen Mapei als Komplettlöser vom Fundament bis zum Dach in seiner ganzen Breite präsentieren können. Dies war für viele Kunden eine Überraschung und bringt ihnen einen Mehrwert, weil wir sehr viel am Bau können. Wir werden diesen Vorteil Schritt für Schritt umsetzen.

bwd Haben Sie größere Investitionen getätigt?

Wolf Wir haben nicht nur in den Umbau von unseren Büroräumlichkeiten und vor allem den Schulungsräumen einiges investiert, sondern haben auch bei den Produktionslinien einige organisatorische Umstellungen gemacht, sodass wir unsere Lieferfähigkeit stark erhöht haben. Auch die Qualitätskontrolle haben wir verbessert, um unseren Kunden noch mehr dokumentierte Sicherheit bieten zu können.

bwd Welche Produktneuheiten können die Bodenleger im neuen Jahr erwarten?

Wolf Wir werden auf der Bau-Messe in München im Jänner 2015 viele Neuheiten vorstellen. Wir setzen dabei besonders auf die Estrichleger, die wir mit einem tollen Komplettprogramm überzeugen wollen. Durch unsere Erfolge beim Klebstoff und den Spachtelmassen haben wir da einen guten „Fuß in der Türe“. Auch mit vielen Spezialprodukten wie leitfähigem Klebstoff für Gummibeläge oder einem lösungsmittelfreien Kontaktkleber wollen wir verstärkt punkten. Aber auch bei Sportbelägen und unserem Ultratop-System für die mineralische Bodengestaltung wollen wir neue Segmente erobern.

bwd Wie stellt sich der Markt für Sie in Österreich derzeit dar?

Wolf Es ist sicher nicht einfach, vernünftige Geschäfte zu machen, da der Preisdruck anhaltend hoch ist. Weil auch die Neubautätigkeit schwach ist, wird der Kampf sicher noch härter. Als fokussierter Qualitätsanbieter können wir trotz dieses nicht einfachen Umfeldes gute Geschäfte machen, wir wollen uns zum Beispiel auch bei den Einkaufsverbänden Besko und Wohnunion stärker engagieren.

bwd Sie haben die Bau-Messe in München erwähnt. Wie wichtig sind Messen für Sie heutzutage und werden Sie 2016 wieder auf der CASA in Salzburg ausstellen?

Wolf Messen sind für die direkte Kunden- und Neukundenansprache nach wie vor sehr wichtig für uns und damit ein bedeutendes Marketinginstrument. Wir sind daher sicher bei der CASA 2016 mit einem noch größeren Stand vertreten. Wir investieren aber auch sehr stark ins Marketing allgemein, sowohl online (z. B. YouTube) als auch offline. Wir haben nicht nur einen eigenen Newsletter, sondern drucken auch die eigene Firmenzeitung Realtà Mapei zweimal im Jahr, die wir an Kunden, Partner und Interessenten verteilen. Unsere Kundenreisen nach Mailand kommen ebenfalls sehr gut an, weil dort unsere Kunden sehen, wofür Mapei steht und welche Möglichkeiten wir gemeinsam für Problemlösungen haben. Mit unserer Mapei-App, über die alle technischen Datenblätter und Produktinformationen einfach und schnell verfügbar sind und welche auch ganz einfach direkt von der App per E-Mail verschickt werden können, greifen wir die Bedürfnisse des Marktes auf.

bwd Themenwechsel. Wie geht es Ihnen persönlich nach dem Wechsel zu Mapei?

Wolf Ich habe genau das erreicht, was ich wollte. Gemeinsam mit meinem tollen Team kann ich Vieles schnell bewegen und Erfolge erzielen. Ich bin auch viel bei den Kunden draußen, da lacht mein Verkäuferherz, weil der Kontakt mit Menschen für mich sehr wichtig ist. Manchmal gehen mir die Dinge aber einfach zu langsam, da muss ich mich etwas zurücknehmen, da ich weiß, dass viele Dinge auf einmal nicht umzusetzen sind.

bwd Was sind Ihre konkreten Ziele für die nächsten Jahre?

Wolf Ich kann auf ein solides Fundament von 50 Millionen Euro gemeinsam mit dem Betonbereich aufbauen, welches ich mit meinem Team innerhalb von 10 Jahren auf 100 Millionen verdoppeln will. Wir streben in allen Segmenten einen Marktanteil von mindestens 25 Prozent an und sind uns sicher, dass wir dies mit harter Arbeit und mit viel Einsatz und Freude am Tun auch erreichen werden.

bwd Vielen Dank für das Gespäch.

Mit Mag. Andreas Wolf sprach bwd-Redakteur Thomas Mayrhofer am Mapei-Firmensitz in Nußdorf ob der Traisen.