Österreichische Parkettindustrie Da geht noch mehr

Die österreichische Parkettindustrie ist Teil des Baubereiches im Fachverband der Holzindustrie Österreichs. Unter dem Vorsitz von Christoph Bawart fand die traditionelle Jahressitzung heuer in der Therme Seewinkel statt.Die Vertreter der österreichischen Parkettindustrie tagten zusammen mit Andreas Kreutzer, MMag. Dr. Julia Kusznier und Dr. Helmut Liebel bei prachtvollem Wetter im Burgenland.Der Markt ist aktuell massiven Verwerfungen ausgesetzt“, analysierte Andreas Kreutzer von Kreutzer, Fischer & Partner die aktuelle Marktlage bei Holzfußböden. „Nachdem Vinylparkett bereits substanzielle Mengen von Laminat kannibalisierte, knabbert das Trendprodukt unter den Bodenbelägen nun auch zart am Parkettvolumen.“ Für Kreutzer steht die Parkettindustrie vor großen Herausforderungen. Investitionen in die Marke und ein kompromissloser Vertriebsfokus sind seiner Ansicht nach das Rezept gegen sinkende Verkaufsmengen. Aber es gebe auch positive Signale: Die Ehrlichkeit des Materials sei für potentielle Kunden wichtiger denn je. Seiner Ansicht nach haben Parkettanbieter – etwa mit der Landhausdiele – ein Produkt, das augenscheinlich alle positiven Attribute eines Parkettbodens besitzt. „Da ginge aber noch mehr“, so Kreutzer. Die Marktaussichten seien positiv, das unterstütze zusätzlich die Veränderungen auf der Unternehmensebene. „Der Bodenbelagmarkt entwickelte sich insgesamt in den letzten Jahre rückläufig, wird aber im laufenden und kommenden Jahr anziehen, selbst wenn der Renovierungsmarkt keine Wachstumsimpulse liefert“, so Kreutzer. Im weiteren Verlauf der Tagung referierte DI Richard Büchsenmeister vom Bundesamt für Wald (BFW) über die Holzart Eiche für Parkett und die Entwicklungen des Rohstoffbedarfs hierzu. Die Datenschutzgrundverordnung, die ab 25.5.2018 unmittelbar in allen EU-Mitgliedsstaaten gilt, und die mögliche neue Richtlinie der EU zum Online-Handel waren Themen der beiden Rechtsanwälte MMag. Dr. Julia Kusznier und Dr. Helmut Liebel von Eisenberger & Herzog Rechtsanwalts GmbH. Ing. Karl Scheucher, Vizepräsident des europäischen Parkettverbandes (FEP), widmete sich den Entwicklungen auf dem europäischen Parkettmarkt. Vielfältige AktivitätenDie Parkettindustrie verfolgt eine Vielzahl an Aktivitäten. Dazu gehören beispielsweise Forschungsarbeiten rund um den Themenkomplex VOC (Volatile Organic Compounds = leichtflüchtige organische Verbindungen). Einen Schwerpunkt bildet darüber hinaus die Normungsarbeit. Experten der österreichischen Parkettindustrie sind in vielzähligen nationalen und internationalen Ausschüssen aktiv. So waren sie beispielsweise auch in die Überarbeitung des Österreichischen Umweltzeichens „Bodenpflegemittel“ eingebunden. Ebenso ist es gelungen, in der Art des kürzlich abgeschlossenen Forschungsprojektes Europarquet ein neues Forschungsprojekt zu definieren. Das Forschungsprojekt SURF~PARQUET ist bereits beim 23. Joint Call von CORNET eingereicht und positiv beurteilt worden. Der Fachverband der Holzindustrie ist neben anderen Mitgliedern wieder in führender Rolle als Projektleitung involviert.