FHR-Dialogtag und Trendmesse in Bad Dürkheim Blickrichtung Zukunft

Ende November trafen sich die Lieferanten und Partner des FHR-Verbundes in Bad Dürkheim. Dabei präsentierte der Fachhandelsring seine vielfältigen Angebote und zeigte, dass er für die Zukunft gerüstet ist.Bis auf den letzten Platz ausgebucht – das war der Dialogtag mit Trendmesse der Fachhandelsring GmbH (FHR) in Bad Dürkheim am 23. und 24. November 2017. „Wir mussten einigen Partnern sogar eine Absage erteilen“, sagt Geschäftsführerin Sabine Wiegand. Aufgrund der positiven Resonanz möchte der Verbund an dem Veranstaltungsformat festhalten und dieses ab sofort wieder im eineinhalbjährigen Rhythmus abhalten. Neben den Vorträgen am ersten Tag nutzten die rund 350 teilnehmenden Facheinzelhändler und Handwerker am zweiten Tag auf der Trendmesse die Gelegenheit, sich mit 85 Ausstellern aus der Industrie auszutauschen. E-Business, Beratungsklau, Fachkräftemangel – all diese Themen sind für den FHR nicht fremd. „Die Unternehmen werden heute mit ganz verschiedenen Herausforderungen konfrontiert“, sagt Wiegand. „Doch unsere Stärke ist es, dass wir diese als Verbundgruppe gemeinsam angehen können.“ In der Bodenbelag- und Raumausstatterbranche ist der FHR mit über 400 Lieferanten und mehr als 600 Facheinzelhändlern und Handwerksbetrieben die größte Marketing- und Einkaufskooperation. Dabei legt der Fachhandelsring Wert, sich auch mit Zusammenschlüssen aus anderen Handwerksbranchen zu vernetzen, um einen „Blick über den Tellerrand“ zu werfen. Ziel ist es, aus verschiedenen Konzepten das Beste auszuwählen und den eigenen Partnern nicht nachträgliche, sondern vor allem vorsorgliche Lösungen aufzuzeigen, wie Wiegand betont. „Wir denken heute schon an morgen und bevorzugen Konzepte, die nicht von der Stange sind.“ Nachdem Speakerin Anne M. Schüller den Anwesenden die Vorteile des Empfehlungsmarketings nähergebracht hatte, referierte Ann-Kathrin Schmidt, stellvertretende Geschäftsführerin beim FHR und zuständig für den Bereich Marketing sowie E-Business, unter dem Motto „Online ist der neue Showroom“ über das Verkaufen im digitalen Zeitalter. „Die Verzahnung zwischen Print und Online wird immer stärker“, sagt Schmidt. „Der Kunde ist auf vielen Kanälen unterwegs und das muss auch das Unternehmen sein.“ Nur so könne sichergestellt werden, dass der Kunde den Betrieb auch finde. Wichtig sei, die für das Unternehmen passenden Kanäle zu finden, wie beispielsweise eine Unternehmenswebsite, Google My Business oder Social-Media-Kanäle. Egal auf welchem Fachgebiet Fragen auftauchen, der FHR bietet seinen Mitgliedern Unterstützung an. Dass dieses Engagement ankommt, belegt zum Beispiel Kurt Blaser von der TTA Raumausstattung GmbH in Ehingen-Berg. Das Unternehmen ist bereits seit mehr als 20 Jahren Mitglied in der Verbundgruppe und sehr zufrieden. „Die Kollektionen werden vom FHR ideal vorbereitet und organisiert“, sagt Blaser. Für ihn als Werkhaus-Händler sei vor allem der virtuelle Raumplaner, bei dem der Kunde auch eigene Digitalfotos hochladen kann, nützlich. „Wir binden das Tool in unsere Beratungsgespräche mit ein, das kommt bei den Kunden gut an“, sagt Blaser. Die Messe nutzt er nicht nur, um Kontakte zu langjährigen Lieferanten zu pflegen. Daneben interessiert er sich auch für die Neuigkeiten des Fachhandelsrings, wie die Palettenpräsentation zum Selbstbauen. Für die TTA Raumausstattung könnte dieses Angebot durchaus eine Alternative sein, denn das Konzept, einen Couchtisch, Präsentiertisch oder Kollektionsträger selbst zu bauen, ist einfach. Der FHR liefert alle nötigen Materialien, wie Paletten, Schrauben und Lenkrollen, sowie eine dazugehörende Anleitung. Nur noch Aufbauen muss der Fachhändler selbst. Die Module seien zwar für die FHR-eigene Werkhaus-Kollektion konzipiert, können jedoch auch für andere Produktgruppen eingesetzt werden. Neu ist auch die Erweiterung der Marke Werkhaus um eine Objektschiene. Diese Kollektion besteht aus insgesamt vier Schobern, jeweils einer zu Designbelägen, textilen Belägen, elastischen Belägen inklusive Linoleum und modularen Belägen. Ab Frühjahr 2018 ist auch die neu aufgelegte Serie „Cador interieur“ erhältlich, bestehend aus den drei Kollektionen „Harmonie“, „Farbenfroh“ und „Kontraste“. Neben LVT beinhaltet die Serie textile Bodenbeläge, die sowohl im Raummaß als auch als abgepasste Teppiche lieferbar sind. Besonderes Highlight: Mit dem Programm „Kreativ“ kann der Kunde unter dem Motto „Mein Teppich. Mein Stil“ in Zusammenarbeit mit German Rugs seinen ganz eigenen Teppich über einen Online-Teppichbodenkonfigurator zusammenstellen. Zusätzlich plant der FHR, ab sofort Produkte mit eigenen Werkhaus-Einlegern zu liefern. Für Lagerhalter gebe es diese Möglichkeit ab der neuen LVT-Kollektion „Room Style“ mit dem Hause Mflor, bei Parkett erfolge die Umsetzung mit Futura Floors. Last but not least hat der FHR in Zusammenarbeit mit TÜV Rheinland das Intensivseminar „Wohnberater 4.0“ zum Thema „moderne Kundenberatung“ erarbeitet. Die Nachfrage zu diesem Seminar ist laut Wiegand groß, die beiden für 2018 angesetzten Termine seien schon fast ausgebucht. Bei größerem Interesse könnten jedoch neue Termine angesetzt werden. Der Vorteil dabei: Nach einem Modulblock von fünf Tagen und bestandener Prüfung erhalten die Teilnehmer ein Zertifikat, das sie auch bei der Beratung einsetzen können. Anna Rockenfeller anna.rockenfeller@holzmann-medien.de Kommen Sie auf Vordermann!Kurt Reichelt. Bild: RockenfellerAuch bei dieser Veranstaltung nutzte Kurt Reichelt, Gründer des FHR-Verbundes, die Gelegenheit und appellierte an die anwesenden Mitglieder. Die gewünschte „Bergpredigt“ blieb dieses Mal zwar aus, seine Rede hatte aber trotzdem Pfeffer. Wir haben einige Zitate zusammengestellt: Ich habe manchmal das Gefühl, dass unsere Mitglieder denken, dass wir Fördergelder der EU bekommen. Aber wir bekommen gar nichts.Gehen Sie in die Qualitätsoffensive, weg von der Billigware, hin zu den mittleren und oberen Preissegmenten. Denn der Billigeinkauf bedeutet eine Reduzierung Ihrer Marge. Eine Fläche gibt es nur einmal. Verhunze ich diese mit billiger Ware, ist das Geschäft vorbei, es kann nicht wiederholt werden.Die Zukunft des FHR liegt nicht an Frau Wiegand und ihrem Team, sondern an Ihnen und Ihrer Handlungsweise. Wenn Sie nicht auf Vordermann kommen, wird sich der Markt folgendermaßen entwickeln: Das Online-Geschäft zum Endverbraucher wird über den Großhandel vorbereitet. Gleichzeitig wird es auch Lieferantenstrukturen geben, die ins Online-Geschäft einsteigen. Ihnen bleibt dann nur noch die Provision für die Verarbeitung. Wir müssen einen Weg der Gemeinsamkeit finden. Nur zusammen können wir die Zukunft meistern. Jeder Quadratmeter, der unnötig am FHR vorbeigeht, ist eine Schädigung des FHR.