bwd im Gespräch mit Ing. Katharina Haderer und Gerhard Hausegger, Gerflor Österreich Bereit zur Staffelübergabe

Bei Gerflor in Österreich findet gerade ein Generationenwechsel statt: Gerhard Hausegger zieht sich nach über 25 Jahren als Geschäftsführer in den Ruhestand zurück. Seine Aufgaben übernahm mit Wirkung zum 1. November 2019 Country Managerin Ing. Katharina Haderer.

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    Ing. Katharina Haderer stammt aus einer Bodenleger- und Raumausstattungsfamilie und ­verfügt zudem über langjährige Branchenerfahrung in Handwerk und Industrie. Seit 1. November arbeitet sie als Country Managerin Gerflor ­Österreich.
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    Gerhard Hausegger zieht sich nach über 25 Jahren bei Gerflor am 1. April 2020 mit 63 Jahren als Geschäftsführer in den Ruhestand zurück und widmet sich in den nächsten Monaten noch ­internationalen Aufgaben im ­Konzern.
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    Bei dem Hotelprojekt „Adapura Wagrain“ ­entschied sich die Adapura Hotelbetreibungs GmbH in Zusammenarbeit mit dem Verlege­betrieb Phönix-Objekta für den Designbelag „Gerflor Creation“.
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    Gerflor will 2020 weitere Investitionen tätigen – sowohl in Österreich als auch in Deutschland, hier im Bild die Linoleum-Produktionsstätte in Delmenhorst.

bwd Herr Hausegger, Sie haben gerade Ihr Ausscheiden per April 2020 in den Ruhestand angekündigt. Wie sehen Ihre weiteren Pläne bis dahin aus?

Hausegger Nachdem ich nächstes Jahr den 63. Geburtstag feiere, verabschiede ich mich nach über 25 Jahren bei Gerflor per 1. April 2020 in den Ruhestand. Zum 1. ­November habe ich die Agenden für ­Österreich an meine Nachfolgerin Ing. ­Katharina Haderer übergeben und widme mich die nächsten Monate noch internationalen Aufgaben im Konzern.

bwd Frau Ing. Haderer, können Sie unseren Lesern kurz Ihren bisherigen beruflichen Werdegang schildern?

Haderer Ich komme bereits aus einer Bodenleger- und Raumausstattungsfamilie und habe eine fundierte Ausbildung an der HTL Mödling für Innenausbau absolviert. Im Anschluss war ich bei Bauwerk Kährs Parkett in Wien als auch in Salzburg im Vertriebsinnendienst tätig. Danach entschied ich mich für die Selbstständigkeit, welche ich im Rahmen des Familienunternehmens ausüben konnte. Nach mehreren Jahren mit weiterhin Schwerpunkt Bodenbeläge wechselte ich als International-Area-SalesManager zu dem österreichischen Unternehmen Fundermax. Die zuständigen ­Regionen waren der Golf und Mittlere ­Osten, Skandinavien als auch Asien. Darauf folgend konnte ich als Key-Account-Managerin die Tätigkeiten der Unilin bvba in der Schweiz und in Österreich übernehmen und die Märkte entwickeln. Nun freue ich mich auf die neue, spannende Perspektive bei Gerflor Österreich.

bwd Warum haben Sie sich für Gerflor entschieden?

Haderer Mich hat das Unternehmen, das Team und die vielfältigen Möglichkeiten begeistert. Über die persönliche Faszination für Bodenbeläge verfüge ich bereits seit meiner Kindheit. Gerflor steht für Lösungen, denn wir fertigen und vermarkten innovative, dekorative und nachhaltige Vinyl- und Linoleumbodenlösungen als auch Wandverkleidungen. Diese Produkt-Diversität gefällt mir außerordentlich gut, denn genau damit und unserer starken, gesamten Mannschaft begeistern wir unsere Kunden täglich von Neuem.

bwd Wie sind Sie in Österreich aufgestellt und was wird sich ändern?

Haderer Wir sind in Österreich seit Jahrzehnten sehr gut aufgestellt. Die Nähe zum Kunden und zum Markt ist essentiell für uns als Gerflor. Deshalb sind wir in vier Vertriebsgebiete gegliedert, welche zusätzlich durch Key-Account-Manager in mehreren Segmenten unterstützt werden. Unsere Stärke sehen wir in der Ausgewogenheit zwischen der Betreuung des Objektmarktes als auch der aktiven Unterstützung unserer unterschiedlichen Partner. Dieses bewährte Konzept werden wir weiterhin im Fokus halten und intensivieren.

bwd Wird sich an den bestehenden Vertriebskanälen etwas ändern?

Haderer Wir bleiben unserer – von den Kunden geachteten – Vorgehensweise in Österreich treu. Der Großhandel als auch die Verbände sind natürlich bedeutsame und geschätzte Partner für uns. Partnerschaft wird bei Gerflor großgeschrieben und so werden wir auch weiterhin unsere Kunden aktiv betreuen und unsere Gebiete als auch Segmente vertiefen. Eine enorme Stütze für unsere Kunden bietet neben dem Vertriebsaußendienst-Team und den Key-Account-Managern unser engagierter Vertriebsinnendienst.

Wir als Gerflor sprechen nicht nur die Sprache der Handwerker, sondern all unserer Kunden mit ihren Bedürfnissen und Anforderungen. Das rasche, unkonventionelle und vor allem freundliche Lösen steht dabei stets im Vordergrund. Herausforderungen bewältigen wir unter Betracht von sowohl technischen, kaufmännischen als auch partnerschaftlichen Gesichtspunkten. Dieses Credo wird schon seit Jahrzehnten bei Gerflor gelebt. Unsere Produkte unterstützen diese Herangehensweise, denn Design und Technik laufen bei uns wie ein Zahnrad zusammen.

bwd Sie haben Design und Technik angesprochen. Was ist für Sie wichtiger?

Haderer Design und Technik gehen bei Gerflor Hand in Hand. Wir bieten optisch einzigartige Bodengestaltungslösungen an, die technisch erprobt sowie innovativ sind und über Jahre und Jahrzehnte unsere Nutzer begeistern. Dafür stecken wir viel Energie, Forschung und Entwicklung in all unsere Abteilungen. Mit unserem DLW- ­Linoleum sehen wir unzählige Möglichkeiten am Markt. Dieses verfügt neben tollen technischen Eigenschaften über eine umfangreiche, designorientierte Produktrange.

Die kontinuierliche, innovative Weiterentwicklung unserer Produkte bildet die Basis aller Gerflor-Böden und -Wandlösungen. Permanente Investitionen finden sich auf all unseren Standorten und garantieren dadurch unseren Kunden, auch zukünftig der perfekte Partner zu sein. So hat sich die Adapura Hotelbetreibungs GmbH in Zusammenarbeit mit dem Verlegebetrieb Phönix-Objekta bei dem Hotelprojekt ­„Adapura Wagrain“ für den Designbelag „Gerflor Creation“ unter anderem des­wegen entschieden.

bwd Ein schöner Übergang zum Thema Nachhaltigkeit.

Haderer Nachhaltigkeit ist für Gerflor nicht nur ein Schlagwort, sondern ein essentieller Bestandteil unseres Handelns. Wir betrachten nachhaltiges Agieren als Grundvoraussetzung für unsere Umwelt und unseren Beitrag dazu. Sowohl aus der Sicht der globalen Umweltkomponente als auch der nachhaltigen, langfristigen Sicht zur gelebten Partnerschaft mit unseren Kunden.

Wir bei Gerflor leben die ökologische Betrachtungsweise schon lange und haben dies auch mit dem Investment in eine neue Produktion in Saint-Paul-Trois-­Chateaux in Frankreich mit einem Investitionsvolumen von über 50 Millionen Euro deutlich gemacht (siehe Bericht in der bwd-August-Ausgabe ab Seite 26). Wir verbrauchen dort nur ein Zehntel der Energie, denn wir arbeiten mit Schwerkraft. Zusätzlich haben wir einen Rezyklat-Anteil von bis zu 55 Prozent. Alle Produkte, die wir dort produzieren, sind am Ende zu 100 Prozent recyclebar. Abfälle kommen wieder in den Produktionskreislauf. So leben wir die Nachhaltigkeit tatsächlich und aktiv in allen Bereichen. Unsere Kunden schätzen diesen Ansatz.

bwd Die Bodenbelagsbranche ist, wie die gesamte Baubranche, stark männerdominiert. Wie gehen Sie damit um?

Haderer Bereits in meiner Jugend habe ich viel Zeit auf Baustellen verbracht. Es war also nicht verwunderlich, dass mein gesamter beruflicher Werdegang ausschließlich im Bau- beziehungsweise Baunebengewerbe stattfand. Entscheidend ist für mich die Handschlagqualität, die wir als Gerflor leben und für die ich als Person stehe. Durch meine langjährige Erfahrung in der Industrie und im Handwerk verfüge ich somit über ein breitgefächertes Verständnis unterschiedlicher Bedürfnisse. Die Anforderungen zu verstehen und entsprechende Lösungen anzubieten, steht für mich dabei im Vordergrund. Der Mehrwert ist daher für den Kunden spürbar und führt zu optimalen Ergebnissen. Diese Eigenschaften teile ich mit meinem Team und darauf bin ich stolz.

bwd Wie sind Ihre Zukunftspläne für die nächsten Jahre?

Haderer Ich kann auf ein sehr gutes Fundament aufbauen, für das ich dem Team und Gerhard Hausegger sehr dankbar bin. Unsere bewährten Partnerschaften werden wir auch weiterhin unermüdlich mit Leben füllen. Unsere Kompetenzen werden uns zudem zukünftig bei der weiteren Positionierung als innovativen Lösungsanbieter unterstützen. Mein Team und ich werden wie bisher Markt- und Kundennähe leben und alle dafür notwendigen Maßnahmen er­greifen.

Mit Ing. Katharina Haderer und Gerhard Hausegger sprach bwd-Redakteur ­Thomas Mayrhofer.