Bauwerk Boen Group mit 2018 unzufrieden

Die Bauwerk Boen Group konnte im Geschäftsjahr 2018 die gesetzten Erwartungen weder in Bezug auf Wachstum noch in Bezug auf die Effizienzerreichung des neuen Produktionswerkes in Durdevac/Kroatien erfüllen.

Bauwerk St. Margrethen
Der Bauwerk Stammsitz in St. Margrethen. - © Bauwerk

Die Bauwerk Boen Group blickt auf ein herausforderndes Geschäftsjahr 2018 zurück, in dem die gesetzten Erwartungen weder in Bezug auf Wachstum noch in Bezug auf die Effizienzerreichung des neuen Produktionswerkes in Durdevac/Kroatien erfüllt werden konnten. Wesentliche Gründe für die mengenmäßige Stagnation waren die rückläufigen Absatzentwicklungen insbesondere in den wichtigen Märkten Norwegen und Deutschland.

Das unter den Marken Bauwerk Parkett und Boen verkaufte Bodenbelagsvolumen verzeichnete im Berichtsjahr einen Rückgang um insgesamt 1,5% auf 9,0 Millionen Quadratmeter. Dies insbesondere aufgrund von Überkapazitäten in der europäischen Parkettindustrie. In Europa legten die Umsätze 2018 gegenüber Vorjahr um 1,7% auf CHF 266,9 Mio. zu. Dabei wurde im anspruchsvollen Markt Schweiz ein Umsatzplus von 2,1% realisiert, während im Markt Deutschland ein Volumenrückgang um -2,5% resultierte. Der Markt Norwegen entwickelte sich insgesamt mit einem Parkettverbrauch von -11% ebenfalls rückläufig, wobei es der Bauwerk Boen Group mit einem Volumenrückgang von -6% gelang, ihre Marktanteile weiter auszubauen. In Asien und USA legten die Umsätze im Vergleich zu 2017 um 10,7% auf CHF 25,0 Mio. zu. Somit tragen die Exportmärkte außerhalb Europas rund 8,6% zum Gesamtumsatz bei (Vorjahr 8%), wobei Asien der Hauptanteil zufällt.

Ausbau des Parkettwerks in Kroatien abgeschlossen

Die Effizienzerreichung des neuen Werkes in Durdevac/Kroatien wurde im Berichtsjahr aufgrund fehlender Rohstoffmengen von der Kroatischen Forstverwaltung, witterungsbedingt unzureichender Qualität von Eichenschnittholz und mangelnder Verfügbarkeit von lokalem Fachpersonal verfehlt. Dies, obwohl qualifiziertes Personal aus anderen Werken der Gruppe weitumfänglich vor Ort unterstützte. Alle Anlagen wurden dagegen fristgerecht in Betrieb genommen. So wurden mit der Inbetriebnahme der neuen Oberflächen- und Endbearbeitungslinie die ersten 3-Schichtparkett-Fertigprodukte vor Ort produziert und an Kunden ausgeliefert. Für 2019 stehen Maßnahmen im Vordergrund, die Materialversorgung sicherzustellen und die Qualität des Eichenholzes zu verbessern sowie in der Produktion die Effizienz zu steigern. Im Werk in Litauen haben sich die Engpässe in der Fertigung im Berichtsjahr entspannt.

Der konsolidierte Nettoumsatz der Bauwerk Boen Group erreichte im Geschäftsjahr 2018 CHF 292,0 Mio., ein Plus von 2,4% gegenüber Vorjahr (CHF 285,1 Mio.). Bereinigt um Währungsdifferenzen bei Anwendung des Vorjahreswechselkurses belief sich das Umsatzwachstum auf 0,3%. Aufgrund der oben genannten negativen Effekte betrug das betriebliche Ergebnis EBITDA CHF 28,6 Mio., gegenüber CHF 32,6 Mio. im sehr guten Vorjahr. Die daraus resultierende EBITDA-Marge lag bei 9,8% (11,4% im Vorjahr).

Ausblick 2019

Die Situation an den Rohstoffmärkten ist weiterhin angespannt, wobei die weltweite Nachfrage nach Eichenholz und insbesondere den daraus gefertigten, feinen Sortierungen an großformatigen Parkettdielen das Angebot nach wie vor übersteigt. Die Bauwerk Boen Group geht daher kurz- bis mittelfristig von weiterhin zu erwartenden Preissteigerungen aus. Dennoch ist die Gruppe zuversichtlich, im angelaufenen Geschäftsjahr den Umsatz ausweiten und dank den getroffenen Effizienzmaßnahmen die Ertragszahlen wieder steigern zu können. Angestrebt wird eine EBITDA-Marge 2019 von 10-11% und eine EBIT-Marge von über 6%.