Egger Gruppe Umsatz 2015/2016 steigt um 3,4 Prozent — Standort in Russland ausgebaut - Aufschwung ist ungebrochen"> Egger Gruppe Umsatz 2015/2016 steigt um 3,4 Prozent — Standort in Russland ausgebaut Aufschwung ist ungebrochen

Zum fünften Mal in Folge erzielte die österreichische Egger Gruppe eine Steigerung in ihrem Jahresergebnis. 7.800 Mitarbeiter, 17 Werke, fast 40 Prozent Eigenkapitalquote: Wie der Holzwerkstoffhersteller seine eigene Konjunktur schreibt.Gute Stimmung herrschte am Stammsitz in St. Johann in Tirol, als die Egger-Gruppenleitung die positive Entwicklung des Unternehmens präsentierte. Der Umsatz des Holzwerkstoffherstellers stieg um 3,4 Prozent auf 2,34 Milliarden Euro. Alle wesentlichen Kennzahlen entwickelten sich positiv. Investitionen in Höhe von 302,7 Millionen Euro flossen vor allem in den Ausbau des russischen Werks in Gagarin. Die Egger Gruppe konnte nach eigenen Angaben die insgesamt leicht positive Konjunkturentwicklung, die sich erholende Baunachfrage in Europa sowie die stabilen Rohstoffpreise für sich nutzen. Fußbodenumsatz steigt auf über 330 MillionenDie Anteile der drei Divisionen „Decorative Products“, „Retail Products“ (Fußböden) und „Building Products“ lagen in etwa auf Vorjahresniveau mit leichten Steigerungen. In der Sparte Fußboden stieg der Umsatz um 4,2 Prozent auf 331,2 Millionen Euro. Mit Ausnahme Russlands und der Türkei wiesen hier alle Hauptmärkte deutliche Umsatzzuwächse auf. Die bereits im Vorjahr eingeschlagene Strategie, auf ertragsmäßig nachteilige Volumengeschäfte bewusst zu verzichten und den Umsatz mit eigener Kollektionsware zu forcieren, wurde weiterverfolgt. Auf diese Weise gelang die Steigerung trotz des weiterhin von Produktionsüberkapazitäten und hohem Preisdruck geprägten schwierigen Marktumfeldes. Der Bereich Fußboden feiert in diesem Jahr sein 20-jähriges Jubiläum. Aus diesem Anlass präsentierte das Unternehmen bereits auf der vergangenen Domotex die neuartige Fußbodenkategorie „Egger Design+ Flooring“. Mit ihr ist es dem Holzwerkstoffhersteller wie er selbst sagt gelungen, auf Holz basierende Böden mit den Eigenschaften kunststoffbasierter Designfußböden zu vereinen. Die Innovationsdichte überzeugte auch im Wettbewerb: Ausgezeichnet wurde unter anderem die Laminatfußbodenkollektion, die mit kreativem und nachhaltigem Design die Jury des Rats für Formgebung überzeugen konnte („German Design Award“). Beim erstmals ausgelobten „German Brand Award“ sicherte sich der Holzwerkstoffhersteller die Auszeichnung in der Kategorie „Industry Excellence in Branding – Building & Elements“ für seine „konsequente, integrative und visionäre Markenführung“. Im Geschäftsjahr 2015/2016 wurden insgesamt sieben Millionen Euro für Forschung und Entwicklung aufgewendet. Dies sei notwendig, um für zukünftige Herausforderungen für die Branche gerüstet zu sein: „In unserer Forschungstätigkeit im Bereich Holzwerkstoffe legen wir das Hauptaugenmerk auf die Verbesserung der Ressourceneffizienz, der Emissionsminderung und der Weiterentwicklung unserer Produktionstechnologie“, sagt Walter Schiegl, Egger-Gruppenleitung für Produktion und Technik. Denn die Holzpreise stehen durch die zunehmende thermische Energiegewinnung langfristig unter Druck. Um dem adäquat zu begegnen, setzt Egger unverändert auf die kaskadische Nutzung von Holz und die tiefe Rückwärtsintegration mit eigenen Forstbewirtschaftungs- und Holzrecyclingunternehmen sowie Kurzumtriebsplantagen, Ernte- und Logistiksystemen. Warum Egger gerade in Zeiten politischer und wirtschaftlicher Unsicherheit in Russland investierte, erklärte Thomas Leissing, Sprecher der Gruppenleitung und zuständig für Finanzen, Verwaltung und Logistik: „Kurzfristig rechnen wir nicht mit einer Erholung der Märkte. Mittel- und langfristig sehen wir Russland aber als starken Wachstumsmarkt und möchten die durch den regionalen Bedarf geforderten Materialien direkt vor Ort herstellen. Darauf sind auch unsere Investitionstätigkeiten ausgerichtet.“ Mit den neuen Produktionsanlagen wuchs auch die Zahl der Mitarbeiter um 5,5 Prozent. Gruppenweit werden aktuell 240 Lehrlinge (Vorjahr: 218) ausgebildet. Wachstum kommt auch aus DeutschlandSämtliche Egger-Werke waren im vergangenen Geschäftsjahr nach eigenen Angaben gut ausgelastet. Eine besonders erfreuliche Entwicklung hätten die Werke in Westeuropa gezeigt: „Wir konnten die positive Nachfrageentwicklungen in Großbritannien, Deutschland sowie Zentral- und Südeuropa ausnützen und unsere Marktanteile ausbauen. Unserem Vertriebsteam ist es gelungen, in einem schwierigen Marktumfeld durch Marktanteilssteigerungen zusätzliche Umsätze in Spanien, Italien, Deutschland und Benelux zu erwirtschaften“, sagt Ulrich Bühler, Gruppenleitung Vertrieb und Marketing. In Osteuropa verlief die Gesamtentwicklung in den abgelaufenen zwölf Monaten stabil. Rückgängen in der Ukraine stehen Zuwächse in nahezu allen anderen Märkten gegenüber. In Russland führte die politische und währungsbedingte Krise zu Umsatz- und Ergebniseinbußen, welche sich jedoch mit Fortdauer des Geschäftsjahres abschwächten. Eine wachsende Rolle spielen außereuropäische Märkte. Für das im Mai begonnene aktuelle Geschäftsjahr rechnet die Egger Gruppe wiederum mit einer insgesamt positiven Geschäftsentwicklung. Im aktuellen Geschäftsjahr sind für Erhaltungs- und Wachstumsinvestitionen erneut 280 Millionen Euro eingeplant.