Mapei Auf Wachstum programmiert

Mit einem zweistelligen Wachstum im Segment Fußbodentechnik schreibt Mapei in Deutschland seine Erfolgsgeschichte fort. Die Nähe zum Handwerk dokumentiert das Unternehmen unter anderem mit einem ausgedehnten Schulungsangebot.Stelldichein vor der Düsseldorfer Staatskanzlei (v.l.): Marketingleiter Dirk Mayer-Mallmann, Theresa Karosi (Marketing), Bernd Lesker, Leiter Technischer Service Fußbodentechnik, Ines Brasa, Vertriebsingeneurin und Geschäftsführer Dr, Uwe Gruber.Mit den Referenzen von Mapei ließen sich ganze Bildbände füllen. Jedes einzelne Objekt belegt auf höchst individuelle Weise die Kompetenz des Weltmarktführers für Bauklebstoffe. Allemal spannender ist es, die Bauwerke direkt vor Ort in Augenschein zu nehmen. Prominente Kulissen für den traditionellen Mapei-Pressetreff bildeten ganz in diesem Sinne Ende Oktober unter anderem die Düsseldorfer Staatskanzlei und das Hyatt Regency Hotel im Medienhafen. Im Jubiläumsjahr – der Mapei Konzern feiert 2017 sein 80-jähriges Bestehen – darf ein wenig Glamour sein. Zumal, wenn sich die Erfolgsgeschichte des Familienunternehmens auch im Jubiläumsjahr mit Zahlen belegen lässt. Weltweit erwirtschaftet die Mapei-Gruppe 2016 ein Umsatzplus von 4,1 Prozent auf nunmehr 2,4 Milliarden Euro. Mit einem Zugewinn von 8,2 Prozent ist das Segment Fußboden Spitzenreiter noch vor Keramik (plus 6,7 %). Doch nicht nur in der Mailänder Konzernzentrale, auch am Standort der Mapei Deutschland GmbH im bayerischen Großostheim darf gefeiert werden. Rund 5 Prozent betrug das Umsatzplus 2016. Das Geschäft mit Fußbodenverlegesystemen konnte zweistellig zulegen. Für 2017 dämpft Geschäftsführer Dr. Uwe Gruber die Erwartungen allerdings. Trotz einem prognostizierten Umsatzplus im hohen einstelligen Bereich bei der Fußbodentechnik „werden wir die 5 Prozent für 2017 nicht ganz schaffen“, sagt Gruber. Ursächlich dafür ist vor allem das schwächelnde Geschäftsfeld „Roofing“ mit Dachabdichtungsbahnen. Als Wachstumshemmnisse identifiziert man bei Mapei trotz allgemein guter baukonjunktureller Voraussetzung zudes einen Mangel an qualifizierten Handwerkern im Bereich Fliesen sowie Engpässe auf dem Logistiksektor. Alles ist möglichDer Wachstumsorientierung der Mapei GmbH tut dies keinen Abbruch. Im Geschäftsbereich Fußbodentechnik hat man entsprechend die Manpower erhöht und das Deutschlandgeschäft vertrieblich neu strukturiert in die Gebiete Nord-Ost und West-Süd. Neben dem Regionalmanagement gibt es künftig eine Key-Account-Manager-Ebene. Insgesamt umfasst die Vertriebsmannschaft „Fußbodentechnik & Parkett“ 21 Mitarbeiter. Dazu kommen 8 Mitarbeiter in der Anwendungstechnik. Letztere arbeiten eng zusammen mit der neu geschaffenen „Stabsstelle“, einer internationalen Objektberatung unter der Leitung von Vertriebsingenieurin Ines Brasa. Im Segment Fußbodentechnik bildet der klassische Bodenbelag- und Raumausstattungsgroßhandel mit einem Anteil von rund 70 Prozent den wichtigsten Absatzkanal. Geschäftsführer Dr. Gruber räumt aber ein, dass man auch den Veränderungen am Markt Rechnung tragen müsse. Ohne den professionellen Anwender aus den Augen zu lassen, werde man ein Kernsortiment an „Allzweckwaffen“ für mobile Generalisten vorhalten. Auch nehme man zur Kenntnis, dass sich der Baustofffachhandel und der Holzgroßhandel dem Bodenbelag und der Fußbodentechnik immer mehr öffnen. Hier gebe es aus Mapei-Sicht für die nächsten Jahre sicher noch Handlungsbedarf. Ungeteilte Aufmerksamkeit wird indes dem Bodenprofi unter anderem zuteil, wenn es um Mapeis Flaggschiff zur Verlegung von Designbelägen geht. „Mapei 4 LVT“ lautet ein System, das, so Mapei, jede Art der Verlegung in nahezu allen Bereichen möglich macht. Marketingleiter Dirk Mayer-Mallmann stellte in Düsseldorf die „Möglich Macher Kampagne“ vor, die Anfang Oktober an den Start ging. Die Handwerker dürfen sich dabei, wie die Seite www.mapei-möglichmacher.de verrät, auf besondere Aktionen freuen. Einen großen Stellenwert besitzen im Geschäftsbereich Fußbodentechnik die Schulungsmaßnahmen. Wahlweise live beim Kunden oder online per Webinar bietet Mapei individuelle und maßgeschneiderte Fortbildungen an, um damit einen Beitrag zur Steigerung der Ausbildungsqualität im Handwerk zu leisten. Unter dem Motto „Nah dran am Handwerk“ veranstaltet Mapei darüber hinaus Seminare mit Industriepartnern. „Wissensvermittlung ist ein zentrales Marketinginstrument“, sagt Mayer-Mallmann. Rund 3.500 Teilnehmer aus Handel und Handwerk nutzten 2016 das Weiterbildungsangebot von Mapei. Forcieren will man das Geschäft mit Industrie- und Designböden. In Düsseldorf stellte Mapei mit Mapefloor CPU/RT ein dreikomponentiges Polyurethan-Zementprodukt für die Beschichtung von Industrieböden vor. Die extrem belastbare Fußbodenlösung eignet sich vor allem für den Einsatz in der Nahrungsmittelindustrie. Besondere Erwähnung fand daneben die Sicht-Bodenspachtelmasse Ultratop, mit der sich Trendböden realisieren lassen, die einer starken Beanspruchung ausgesetzt sind. Ausgebaut werden soll auch das Segment Estrichsysteme. Produkte der Linien Mapecem und Topcem zählten, so Gruber, zu den stärksten Produkten. Hier werde man Estrich- und Bodenleger künftig noch stärker ansprechen. 1,5 Millionen investiertZu den Investitionen für weiteres Wachstum zählte 2016 neben dem Ausbau der Objektberatung, dem Produktmanagement und dem Vertrieb die Errichtung eines neuen Verwaltungsgebäudes. Investiert wurden auch erhebliche Mittel in den Bereich Service und IT. Am Standort Weferlingen flossen insgesamt rund 1,5 Mio. Euro in die Produktion und Logistik. Neben Erweiterungen der Infrastruktur und der Anlagentechnik flossen Mittel in eine neue Palettier- und Fördertechnik. Der Nachhaltigkeit fühlt man sich bei Mapei von jeher verpflichtet. „Wir sind der größte Lizenznehmer der GEV“, sagt Gruber. Rund 30 Prozent des Forschungsetats wendet Mapei jährlich auf, um dem eigenen Nachhaltigkeitsanspruch gerecht zu werden.Stefan Heinze stefan.heinze@holzmann-medien.de