13. Branchentag GD Holz in Köln 4,5 Prozent Plus bei Fußböden, Designbelag weiter im Kommen, erhöhte Online-Aktivitäten - Alle Ampeln stehen auf grün"> 13. Branchentag GD Holz in Köln 4,5 Prozent Plus bei Fußböden, Designbelag weiter im Kommen, erhöhte Online-Aktivitäten Alle Ampeln stehen auf grün

Weniger Produktneuheiten, dafür mehr Informationsaustausch: Im Fokus des diesjährigen Branchentreffens des GD Holz stand ganz klar die Kommunikation. Insgesamt herrschte eine ausgesprochen entspannte und positive Stimmung.Bereits zum 13. Mal versammelte sich die Holzhandelsszene anlässlich des Branchentages Holz. Die Organisatoren trafen mit ihrer Veranstaltung in den Kölner Messehallen wieder einmal ins Herz der Besucher, was sich auch in den hohen Teilnehmerzahlen ausdrückte. „Mit 181 Ausstellern und etwa 2.300 im Vorfeld der Veranstaltung verkauften Karten, deren Menge sich an der Tageskasse noch einmal auf 2.700 erhöhte, sind die Grenzen unseres Veranstaltungskonzepts nahezu erreicht“, so der Geschäftsführer des Verbandes für den Holzfachhandel GD Holz, Thomas Goebel. „Viel mehr Luft nach oben haben wir für dieses zweitägige Treffen der Entscheider nicht mehr.“ Aufgrund des sehr partnerschaftlichen Umgangs aller Teilnehmer miteinander und des überschaubaren Rahmens herrschte auf dem Branchentreffen eine ausnehmend gute Stimmung. Die Mischung aus Messe, Kongress und dem unverzichtbaren Branchenabend im bekannten Kölner Veranstaltungszentrum „Gürzenich“ hat sich bewährt und kam wie immer gut an. Daran konnten selbst die etwas verhaltenen Wirtschaftsprognosen von Richard Klatt nichts ändern. In seiner Begrüßungsrede ging der Verbandsvorsitzende auf der Grundlage der feststehenden Zahlen der ersten neun Monate von einem erwarteten Umsatzzuwachs des Deutschen Holzhandels in einer Größenordnung von 0,3 bis 0,4 Prozent zum Jahresende hin aus: „Die zurückhaltenden Voraussagen sind vor allem Preisrückgängen geschuldet, die in einigen Sortimenten bis zu 20 Prozent betrugen“, führte Klatt weiter aus. Trotz positiver Entwicklungen im Wohnungsbau hätte man im Holzhandel derzeit kaum Möglichkeiten, mit attraktiven und margenbeständigen Produkten für einen merkantilen Ausgleich zu sorgen. Er sprach in diesem Zusammenhang auch die aktuelle politische Herausforderung an, die Flüchtlingssituation in Deutschland zu meistern: „Wir müssen helfen, allerdings stehen wir erst am Anfang. Einzig der Holzbau ist in der Lage, in kurzer Zeit zur Verbesserung der primären Wohnungsnot beizutragen, indem man umgehend qualitativ guten Wohnraum für die Menschen und Familien schafft. Allerdings ist derzeit noch keine nachhaltige Auswirkung für die Holzbauer festzustellen“, stellte Klatt fest und sprach dabei die soziale Verantwortung des Mittelstandes in dieser drängenden Frage an, die keinesfalls parteipolitischen Rangeleien zum Opfer fallen dürfe. Insgesamt sei die Stimmung in der Wirtschaft jedoch robust und die Ampeln stünden auf Grün. Holzimporte müssen legalisiert werdenEin wichtiges Thema sei aktuell die Anerkennung des GD Holz als Monotoring Organization (MO). In diesem Bereich dürfe man sich auf keinen Fall auf Zugeständnisse einlassen. Oberstes Ziel sei es, den erfolgreich beschrittenen Pfad weiterzugehen und die Legalität des Holzimportes im Binnenmarkt sicherzustellen. „Das darf uns nicht vor die Füße fallen wie bei VW“, mahnte Klatt. Vergleichsweise gut lief das Fußbodengeschäft: In den ersten neun Monaten ergab sich ein Mehrumsatz gegenüber dem Vorjahr von 4,5 Prozent, wobei man im GD Holz unter der Sammelposition „Fußböden“ vor allem Mehrschichtparkett, Massiv- und Terrassendielen subsumiert. Zwischen diesen Gruppierungen hat sich der Designbelag etabliert, der trotz seiner Materialbeschaffenheit mittlerweile als integraler Bestandteil des Sortiments im Holzhandel eine feste Größe darstellt – ähnlich wie sich in der Vergangenheit WPC gegenüber Bangkirai oder Laminat gegenüber Parkett positioniert hat. Allerdings betonten die Vertreter des Holzhandels auch, dass dieses Segment bislang lediglich neun Prozent des gesamten Umsatzvolumens von elf Milliarden Euro ausmacht. Designbeläge boomen weiterhinDer gegenwärtige Boom der Designbeläge spiegelte sich auch bei der Präsentation an den Ständen wider, die den mittlerweile respektablen Stellenwert der Produktgattung elastischer Beläge dokumentierten. Deren Hersteller scheinen noch lange nicht am Ende der Fahnenstange angekommen zu sein. Ein interessanter Belag in diesem Zusammenhang und eine Alternative zu den schwer greifbaren und raumluftfeuchte- und temperaturabhängigen WPC-Trägern könnte beispielsweise der Classen-Ableger „Wiparquet“ mit einem hauchdünnen Bodenelement mit mineralischem Stabilisator werden. Vornehmlich für das Bad ist dieser feuchteresistente Belag geeignet, hieß es seitens des Fußbodenanbieters aus dem maschinengesteuerten Holzwerkstoffbereich, der – wie viele andere ebenfalls – dabei ist, seine durch Laminatbeläge etwas weniger ausgelasteten Pressen und Profilier-Anlagen elegant auf Leistung zu halten. „Speakers Corner“ kam sehr gut anProdukte gerieten allerdings bei dem diesjährigen Branchentag eher in die zweite Reihe. Anders als in den Vorjahren, in denen Köln als Vorschau auf die kommenden Januarmessen genutzt wurde, stand das Branchentreffen noch mehr als zuvor im Zeichen der Kommunikation. Für den gegenseitigen Austausch bot sich vor allem die GD Holz-Cafeteria im Zentrum der Veranstaltungshalle an, die von den zahlreichen Besuchern ausgiebig für einen informativen Plausch frequentiert wurde. Erstmalig wurde die „Speakers Corner“ angeboten, in deren Rahmen spezielle Themen von ausgewählten Referenten präsentiert wurden. Beispielsweise schwärmte die aus dem Fernsehen bekannte RTL-Einrichtungsexpertin Eva Brenner in ihrem Vortrag über Designkork. Hamberger, einer der großen Holzhandelsplatzhirsche, machte mit großem Aufwand auf das kommende 150-jährige Firmenjubiläum beziehungsweise auf die geplanten Aktionen mit dem Fachhandel aufmerksam (siehe „Was haben Sie vor, Herr Hamberger?“ auf Seite 7). Neue Online-Plattform für HandelspartnerMeisterwerke präsentierte sich ebenfalls weniger als Produkthersteller denn als Betreiber der E-Commerce-Plattform „Markenboden.de“. Unter dieser Adresse bietet der Hersteller ab Februar 2016 die Möglichkeit für Fachhändler, einen rechtlich eigenständigen Internet-Shop zu führen und so den Online-Handel als zusätzlichen Vertriebskanal auszubauen. Die Plattform versteht sich als flankierende Maßnahme zu den Vertriebsaktivitäten der Fachhandelspartner. Damit soll die Nachfrage im Netz kanalisiert und an die integrierten Händler weitergegeben werden. Anfragen und Aufträge werden dann über eigene Shops abgewickelt. Die Lieferkette des dreistufigen Vertriebs bleibt nach Aussage des Unternehmens Meisterwerke aber weiter bestehen. Gespräche standen im VordergrundÜberhaupt war der Onlinevertrieb ein großes Thema, seitdem vor Jahresfrist ein Unternehmen einen vieldiskutierten Vorstoß mit Lerneffekt für andere gewagt hatte. „Native Generation – wer wir sind und was wir wollen –Onlinevertrieb ansprechend gestalten“ - so lautete auch der Titel eines vielbeachteten Vortrages des erst 21-jährigen Phillipp Riederle über die Nutzung der neuen Medien, die nach Meinung des Redners einen Paradigmenwechsel in der modernen Industriegesellschaft bewirken. Preisverleihungen des GD Holz zum Ausbildungswettbewerb 2015 und die feierliche Verleihung der Woody-Awards rundeten den Branchentag Holz ab.