Ardex Die Ära Gundlach ist zu Ende 19 Jahre lang die Weichen gestellt

1949 in Witten gegründet, ist die Ardex-Gruppe auch nach 61 Jahren kontinuierlich weltweit auf Wachstumskurs. Der Name hinter dieser Erfolgsgeschichte heißt Dieter Gundlach. Der Firmenlenker wechselte Ende 2009 in den Ruhestand.19 Jahre lang die Weichen gestellt Dass am 15. Dezember bei Ardex in Witten eine neue Produktionsanlage eingeweiht wurde, war beinahe nebensächlich. Es war der Tag von Dieter Gundlach. Nach 19 Jahren im Unternehmen verabschiedete sich der Vorsitzende der Geschäftsführung im Rahmen eines Festaktes in den Ruhestand. Rund 500 Gäste, darunter Kunden, Mitarbeiter, Gesellschafter und Honoratioren aus Politik und Wirtschaft bildeten den gebührenden Rahmen, als Ardex-Gesellschafter Dr. Hartmut Krafft in seiner Begrüßungsrede die Verdienste von Gundlach, „einer führungsstarken Persönlichkeit, die wir heute mit großer Freude würdigen“, noch einmal Revue passieren ließ. Vielleicht wurde Gundlach das Unternehmenlenken ja in die Wiege gelegt. Immerhin: Sein Vater war Kapitän auf der Tirpitz, dem größten je fertiggestellten Kriegsschiff einer deutschen Flotte. Dieter Gundlach hat die Welt für Ardex in den 19 Jahren seines Wirkens freilich friedlich erobert. Gegenwärtig bestehen 37 Produktions- und Vertriebsgesellschaften unter anderem in Australien, China, Dänemark, Dubai, Indien, den USA und Vietnam. Auch mittel- und langfristig sieht der scheidende CEO der Ardex-Gruppe die größten Wachstumschancen auf den Weltmärkten: „Es zahlt sich aus, dass Ardex sich nicht auf einzelne Länder oder Regionen beschränkt hat, sondern weltweit aktiv ist.“ Die Bedeutung dieser Diversifizierung zeigt sich bei einem kurzen Blick auf die teils sehr unterschiedliche Entwicklung der Regionalmärkte: Während in den USA, Irland, England und Spanien entsprechend den dortigen konjunkturellen Entwicklungen Rückgänge zu verzeichnen sind, entwickelten sich Länder wie Belgien oder Indien im zurückliegenden Jahr erfreulich stark. Was passiert mit Deutschland In Osteuropa kennzeichnen, abgesehen von Tschechien und Russland, Rückgänge die Situation. Auf die unübersehbaren Rückgänge in Dubai - im ablaufenden Jahrzehnt der Wachstumsmarkt schlechthin - reagierte Ardex mit der schon länger geplanten Fokussierung auf Nachbarländer wie Katar oder Saudi-Arabien. Langfristig gute Perspektiven sieht man auf den ostasiatischen Märkten. Ausgehend von den Erfolgen in den Stadtstaaten Hongkong und Singapur, wo 2009 verbesserte Ergebnisse erzielt wurden, bereitet man sich in Witten auf die wachsende Nachfrage der bevölkerungsreichen Länder wie China und Indien vor. Noch dominiere hier das Massengeschäft mit einfachen, bedarfsdeckenden Baumaßnahmen, doch die Nachfrage nach Premium-Produkten sei schon heute erkennbar. Deutschland soll dennoch ein Kern- und Schlüsselmarkt bleiben. Im vergangenen Jahr habe sich der Heimatmarkt als stabilisierender Faktor erwiesen und mitgeholfen, dass trotz der schwierigen Entwicklungen in der internationalen Baubranche beim prognostizierten Bruttoumsatz 2009 ein gemäßigter Rückgang - auch unter Währungseinflüssen - von ca. acht Prozent auf ca. 440 Mio. Euro zu erwarten ist. Dem Standort Witten komme weiterhin eine herausragende Stellung zu. Er ist nicht nur der Sitz der Ardex GmbH, die von hier aus den deutschen Markt steuert, hier ist auch der Standort gruppenweit international aktiver Abteilungen, wie Forschung und Entwicklung, Unternehmensstrategie, Finanzen. Damit ist der Standort nicht nur Keimzelle, sondern quasi auch Kopf des gesamten Unternehmens. Diese besondere Rolle unterstreicht Ardex durch millionenschwere, mehrjährige Investitionsprogramme zum Ausbau und zur Sicherung des Standorts. Erst im September 2009 fand der erste Spatenstich für eine neue Flüssigproduktion statt. Dann erfolgte die eingangs erwähnte Inbetriebnahme der neuen Mischanlage und „im kommenden Jahr folgen der Neubau des Forschungs- und Entwicklungszentrums sowie eines neuen Technikums“, konkretisiert Mark Eslamlooy, künftiger Vorsitzender der Geschäftsführung Ardex GmbH, Witten, die anstehenden weiteren Zukunftsinvestitionen. In Witten sieht man also positiv in die Zukunft: „Zwar ist nach unserer Einschätzung die Krise noch nicht vorbei, dennoch sind unsere Weichen auf Wachstum gestellt. Strategische Akquisitionen sind nicht ausgeschlossen. Höchste Priorität genießt der Erhalt der Innovationsführerschaft“, so Felix Selinger, Vorsitzender der Geschäftsführung der Ardex-Gruppe. Im Geschäftsjahr 2008 erzielte die Gruppe mit 1.863 Mitarbeitern einen Umsatz von 475 Mio. Euro.sh

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