Der interessante Schadensfall aus Österreich Mängel auf einem Mosaikparkettboden Hier sind fünfzehn Prozent Preisnachlass gerechtfertigt

In einer Wohnung wurde Mosaikparkettboden verlegt. Der Bewohner reklamierte Unebenheiten und mangelnde Verklebung.Hier sind fünfzehn Prozent Preisnachlass gerechtfertigt Der Gutachter stellte zunächst den Fußbodenaufbau fest: e Zementestrich schwimmend, e Dispersionsvorstrich, e Mosaikparkettboden Holzart Buche gedämpft, mit Dispersionsklebstoff verklebt, e versiegelt mit Wasseracryllack, e genagelte Abschlussholzleisten. Den Zustand des Mosaikparkettbodens beurteilte der Sachverständige wie folgt: An einigen Stellen sind die Lamellenbrettchen nicht kraftschlüssig mit dem Estrich verbunden. Bei Belastung verschieben sich die Lamellen nach unten (im Fensterbereich und an der Türwand). Der Untergrund weist auf 1,2 Meter eine Unebenheit von fünf Millimeter auf. Gutachten Um den Sachverhalt beurteilen zu können sind die Angaben der Hersteller der Beläge und der Hilfsstoffe, die anerkannten Regeln des Faches und die einschlägigen Ö-Normen heranzuziehen. E Die anerkannten Regeln des Faches schreiben vor, daß die einzelnen Holzelemente fest mit dem Untergrund verbunden sein müssen. Es darf sich kein Holzelement bei Belastung bewegen. E Ö-Normen: I B 2218 Verlegung von Holzfußöden E 3.2. Beschaffenheit des Untergrundes: e 3.2.1. Der Untergrund ist dem Auftragnehmer in dem, in den Abschnitten 3.2.2. bis 3.2.11 beschriebenen Zustand zu übergeben. e 3.2.5. Der Untergrund muss raumbeständig sein. Flach verlaufende Unebenheiten in der Oberfläche, gemessen mit einem 1,2 Meter langen Stahllineal, dürfen nicht größer als drei Millimeter sein. Im Schwenkbereich von Türen darf der Untergrund keinesfalls vom Türanschlag weg ansteigen. E 4. Ausführung/4.1. Prüfpflicht: Der Auftragnehmer hat zu beurteilen, ob der Untergrund für das Kleben des vorgesehenen Belages geeignet ist. Insbesondere hat er zu achten auf: e 4.1.4. Flach verlaufende Unebenheiten; die Oberfläche des Untergrundes ist hinsichtlich der Ebenflächigkeit sorgfältig zu begutachten. Im Zweifelsfalle ist eine Prüfung mittels eines 1,2 Meter langen Stahllineals durchzuführen. E 4.2. Hinweispflicht e 4.2.1. Wenn der Untergrund den Anforderungen der Abschnitte 3.2.2. bis 3.2.8. nicht entspricht, hat der Auftragnehmer vorgefundene Mängel dem Auftraggeber im Sinne der Ö-Norm B 2110 schriftlich zur Kenntnis zu bringen. I A 2060 Allgemeine Vertragsbedingungen E 2.10. Leistung/2.10.1. Ausführung: e 2.10.1.1 Der Auftragnehmer hat die Leistung vertragsgemäß auszuführen; dabei hat er außer den gesetzlichen Bestimmungen und den behördlichen Anordnungen die allgemein anerkannten Regeln der Technik einzuhalten. e 2.10.1.4 Hat der Auftragnehmer Bedenken gegen Weisungen und/oder Beistellungen (Stoffe, Materialien, Gegenstände) oder gegen Leistungen anderer Auftraggeber, so muss er diese Bedenken dem Auftraggeber unverzüglich schriftlich mitteilen. Innerhalb einer zumutbaren Frist hat der Auftragnehmer nach Möglichkeit Verbesserungsvorschläge zu machen. Der Auftraggeber hat seine Entscheidung zu den Bedenken rechtzeitig bekanntzugeben. Unterlässt der Auftragnehmer die Mitteilung oder trifft der Auftraggeber keine Entscheidung, so haftet jeder für seine Unterlassung. e 2.10.1.5 Der Auftragnehmer hat sich vor Inangriffnahme seiner Leistungen vom ordnungsgemäßen Zustand etwa bereits fertiggestellter Leistungen unter Anwendung pflichtgemäßer Sorgfalt zu überzeugen. Erkennbare Mängel, die seiner Meinung nach die geforderten Eigenschaften der von ihm auszuführenden Leistungen ungünstig beeinflussen könnten, sind vor Arbeitsbeginn dem Auftraggeber schriftlich anzuzeigen. Trägt der Auftraggeber den begründeten Bedenken nicht Rech-nung und treten Schäden auf, die auf die aufgezeigten Mängel zurückzuführen sind, so ist der Auftragnehmer für diese Schäden von seiner Haftung befreit. Schadensbehebung Die losen Holzelemente sind zu entfernen und neu zu verkleben. Die gesamte Fläche muss abgeschliffen und neu versiegelt werden. Die auf 1,2 Meter über drei Millimeter hinausgehenden Unebenheiten können nicht mit wirtschaftlich vertretbaren Mitteln behoben werden. Es ist dafür ein Preisnachlass zu gewähren. Unter der Voraussetzung, dass die oben angeführten Sanierungsmaßnahmen durchgeführt werden, ist für die über das Normmaß hinausgehenden Unebenheiten ein Preisnachlass von 15 Prozent für die Gesamtfläche gerechtfertigt.