Berufsschule Wien Ein Vorbild für ganz Österreich

Unter dem Motto "Hammerlehre öffnet Türen" lud die Berufsschule für Baugewerbe in Wien-Donaustadt an zwei April-Wochenenden Jugendliche ein, um sieben verschiedene Handwerksberufe näher kennenzulernen.

Unter dem Motto ­„Hammerlehre öffnet ­Türen“ lud die Berufsschule für Baugewerbe in Wien-Donau­stadt ­Jugendliche ein (von li.): Heinz Hofer, Mag. Renate Kurzweil, KommR ­Christian ­Dobianer und Ing. ­Georg Mayrhofer. - © Mayrhofer

Gemeinsam versuchten die Veranstalter, Jugendlichen von den Ausbildungsmöglichkeiten von sieben Berufen, vom Pflasterer bis zum Bodenleger, zu überzeugen und so guten Nachwuchs für das Handwerk zu finden. Um mit diesen meist als Männerberufe geltenden Feldern auch junge Frauen anzusprechen, wurde sogar ein Girls'Day veranstaltet. Ein Erfolg, denn dieser wurde gut besucht.

Soziale Medien machen's

Auch an den anderen Tagen war der Andrang groß und über 300 Jugendliche kamen, zum Teil begleitet von ihren Eltern, um sich über die angebotenen Berufe zu informieren. Das große Echo war nicht nur der klassischen Werbung mit Inseraten in verschiedenen Printmedien, sondern vor allem der viralen Verbreitung in den sozialen Netwerken wie Facebook und Instagram zu verdanken, die eine neue Agentur verantwortete. Die Interessierten waren bei den verschiedenen Stationen mit Feuereifer bei der Sache.

Informieren auf Augenhöhe

So boten die Bodenleger zum Beispiel die Möglichkeit, Linoleinlegearbeiten auszuprobieren oder einmal eine Parkettschleifmaschine zu bedienen. Angeleitet wurden sie dabei von den Lehrlingen, die sich ­gerade selbst in der Ausbildung befinden. Durch diese Begegnung auf Augenhöhe sank nicht nur die Hemmschwelle, viele Fragen zur täglichen Praxis in den Betrieben und auch in der Berufsschule zu stellen, sondern wirkte auf die Teilnehmer glaubwürdig und authentisch.

Wie der Landesinnungsmeister-Stellvertreter der Bauhilfsgewerbe KommR Christian Dobianer gemeinsam mit dem Berufsgruppenobmann der Bodenleger Heinz Hofer betonte, sind sowohl das Bekanntmachen der verschiedenen Tätigkeiten als auch der Karrieremöglichkeiten des Bodenleger-Handwerks eine ganz wichtige Aufgabe: „Wir wollen bei den Jugendlichen Begeisterung für das Handwerk wecken und sie fordern und fördern.“

Mit Ehrgeiz dabei

Das Angebot an den Tagen der offenen Tür umfasste daher nicht nur das Ausprobieren der eigenen handwerklichen Fähigkeiten.  Auch das gestalterische Talent der Jugendlichen war gefragt. Sie konnten mit einem Hausstyler-Working-Set eine Haus-Innengestaltung entwerfen, für die es dann Preise gab. Einige Teilnehmer waren so motiviert, dass sie gleich an beiden Tagen kamen und stundenlang bei ihren Lieblingsstationen ­ihre Wunschberufe ausprobierten. Weil aber nicht nur Listen mit offenen Lehrstellen auslagen, sondern auch einige potentielle Lehrherren vor Ort waren, kam es gleich spontan zum Zusammentreffen von beiden Seiten und zur Vorbereitung von mehreren Lehrverträgen.

Bundesinnungsmeister Ing. Georg Mayr­hofer besuchte die Veranstaltung ebenfalls: „Ich freue mich, dass die Wiener Kollegen so aktiv und kreativ bei der Nachwuchssuche sind. Sie sind für mich ein Vorbild für ganz Österreich.“ Diesem Lob schloss sich der Präsident der Wiener Wirtschaftskammer, Walter Ruck, bei seinem Rundgang an.