Anker Abermaliges Wachstum bestätigt nicht nur Vertriebsstrategien - Cocktails als Inspirationsquelle"> Anker Abermaliges Wachstum bestätigt nicht nur Vertriebsstrategien Cocktails als Inspirationsquelle

Entgegen dem allgemeinen Trend konnte Anker 2015 erneut bei Umsatz und Gewinn zulegen. Damit honoriert der Markt die Kreativität, die Kollektionskonzepte und die Vertriebsstrategie des Dürener Teppichbodenspezialisten.„Wir saßen gemeinsam in einer Cocktailbar und unterhielten uns angeregt über Designs, Innenraumgestaltung und Textilien“, berichtet Anker-Vertriebschef von Fuchs-Nordhoff. „Und plötzlich kam uns der Gedanke, ob wir unsere Lieblingsdrinks zum Konzept für Stoffe und Teppichböden machen könnten.“ Die Antwort der Dürener darauf war ein klares Ja und so entstand in Kooperation mit Rohi Stoffe die Designstudie Create Spirit: fünf maßgeschneiderte Kabinenkonzepte für Flugzeuge, inspiriert von Whisky, Gin Tonic, Bloody Mary, Tequila Sunsrise und Pina Colada. Mit außergewöhnlichen Ideen wie dieser stellt Anker einmal mehr seine Kreativität unter Beweis. Und das nicht nur im wachstumsstarken Luftfahrtgeschäft, mit dem Anker aktuell in 46 Ländern aktiv ist und über das Anker-Geschäftsführer Erwin Landherr – bloß keine schlafenden Hunde wecken – am liebsten gar nicht sprechen will. Stattdessen lenkt er den Blick lieber auf das klassiche Geschäft mit Teppichböden für’s Objekt, das Anker 2015 mit den Kollektionen Cube und Objekt Pro forciert hat. 2.400 Cube-Kollektionen und gut 10.000 Objekt-Pro-Kollektionen habe man beim Großhandel in D/A/CH platziert, berichtet Landherr. Der Großhandel ist der wichtigste Vertriebsweg für Anker mit einem Anteil am Gesamtumsatz von 44 Prozent. Als Mittelfristziel werden 50 Prozent angepeilt, „nicht, weil wir den Großhandel so lieben, sondern weil wir ihn brauchen“, sagt Landherr. „Aktuell akquirieren wir für den Großhandel 60 Prozent seines Objektumsatzes und bekommen 40 Prozent zurück. Fifty-fifty sollte schon drin sein“, beschreibt Landherr das Geben und Nehmen. Erstmalig FliesenkollektionDer Weg dorthin soll künftig mehr als bisher über Teppichfliesen führen. Mit Objekt Pro Tiles und Cube Tiles brachte Anker in den ersten beiden Quartalen dieses Jahres zwei Fliesenkollektionen für den Großhandel auf den Markt. Anker ist zwar seit Jahren ein starker Fliesenanbieter, will aber diese Kompetenz jetzt in Form einer eigenen Fliesenkollektion zusätzlich verstärken, sagt Markenprofi Thomas Riesmeier anlässlich der Kollektionsvorstellung Mitte Juni in Düren. Dabei habe man die Didaktik der Cube-Bahnenware-Kollektion auf das Fliesenthema übertragen: Aus der Fülle des Angebots schnell und einfach zum Wunschprodukt kommen. Dem verstärkten Fliesenengagement dürfte auch die Erkenntnis zu Grunde liegen, dass man dem Trend zu modularen Fußbodenkonzepten mehr als bisher Rechnung tragen muss. Landherr weiß, dass er mit einer reinen Fliesen-Objektkollektion wie Cube Tiles im Markt Überzeugungsarbeit leisten muss. Zusammen mit den Großhandelspartnern hat der Anker-Außendienst bei rund 1.000 Kunden vor Ort die Kollektion deshalb persönlich vorgestellt. Parallel lud man 350 Vertriebsmitarbeiter des Großhandels nach Düren ein. Neben dem Großhandel stellt das Real-Estate-Vertriebskonzept ein weiters wichtiges Standbein für Anker dar. In Deutschland wird der größte Bestand an Immobilien durch Real-Estate-Firmen (Ableger aus dem Banken- und Versicherungssektor) gehalten. In der Regel sind das Vermietobjekte, die für fünf bis zehn Jahre angemietet werden. Zu den Zielkunden von Anker zählen unter anderem Deka Immobilien, Union Invest oder Immobilienfirmen wie Patrizia oder Tishman Speyer, mit denen Rahmenverträge geschlossen werden. Steht ein Mieterwechsel an, wird in der Regel der Bodenbelag erneuert. Clever ist es dann, wenn man wie Anker die Real-Estate-Kollektionen nach „Assetklassen“ – beispielsweise zu 10, 20 oder 30 Euro pro Quadratmeter – aufgebaut hat. „Das erleichtert dem Entscheider die Auswahl erheblich“ sagt Landherr. Am „spannendsten“ sei das Bürosegment, gefolgt vom Hotelbereich und Alten- und Pflegeheimen. Ankers Vertriebsstrategien scheinen auch im aktuell bilanzierten Geschäftsjahr 2015 aufgegangen zu sein. Um 6,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr konnten die Umsatzerlöse auf 54,6 Millionen Euro gesteigert werden. Damit setzte sich der Wachstumstrend beim Umsatz abermals fort (2013: +5,9 Prozent, 2014: +4,4 Prozent). Auch beim Gewinn habe man sich, so Landherr, verbessert aber hier gebe es noch Potenzial nach oben.